Motivationsfaktor Geld – oder doch Sinn?

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Recruitingpraxis

Geld oder Sinn? Was sind wirklich die Motivationsfaktoren, wenn Menschen nach neuen Jobs suchen? Je nachdem welche Studie/Umfrage dir gerade in deinen E-Mail-Posteingang geflattert ist, heißt es mal so, mal so. Was es mit diesen unterschiedlichen Aussagen auf sich hat und wie du das Wissen im Recruiting gezielt einsetzen kannst, verrate ich dir in diesem Blogbeitrag. 

 

„Geld ist kein ausreichender Motivationsfaktor mehr“

Um die eigenen Mitarbeiterinnen für Empfehlungen zu begeistern, glauben 78% der Unternehmen, dass Bargeldprämien die effektivste Vergütung für eine erfolgreiche Empfehlung sind. Die Mehrheit vergibt einen Betrag von 1.001-2.000 EUR. Es zeigt sich, dass die Prämienhöhe jedoch keinen signifikanten Einfluss auf die Empfehlungs- und Bewerber-Rate hat. Geld ist eben nicht alles. In nicht-monetären Prämien schlummert daher ein großes Potential. 21% der Unternehmen vergeben bereits zusätzliche Urlaubstage oder Gutscheine.  

So heißt es in der Umfrage von Firstbird aus dem Sommer 2020, wohl bezogen auf das Thema Prämie für Mitarbeiterinnen-Empfehlung, daraus kann man aber sicher auch grundlegende Infos ableiten. 

 

„Geld ist nicht alles“
Heißt es auch in den Ergebnissen der Umfrage von karriere.at – ebenfalls aus dem Sommer 2020 

Allerdings geben mehr als 50 % der Befragten an, dass ein höheres Gehalt, an der Spitze der Gründe für die Wechselbereitschaft steht. 

Money Talks GIF by memecandy 

Eindeutig auf Sinn setzt Nicole in ihrem Beitrag Mensch in der Krise: Was wollt ihr wirklich, wirklich?
So schreibt sie unter anderem:
 

Das sehe ich auch in meinen „Arbeit mal anders“-Workshops: hier setzen sich Menschen oft erstmals nach vielen Jahren in mehr oder minder frustrierenden Jobs damit auseinander, was sie – frei nach New Work Begründer Frithjof Bergmann – „wirklich, wirklich wollen“, was sie antreibt, wann sie Flow im Tun erleben und wie sie ihre Stärken, Interessen und ihre Motivation mit Arbeit im weitesten Sinne in Einklang bringen.  

Also was jetzt? Geld oder Sinn? Wonach suchen die Menschen denn wirklich? 

Die Antwort lautet – Trommelwirbel – beides!
Nicht unbedingt zur selben Zeit und das kann sich auch ändern, aber im Großen und Ganzen gibt es genau zwei Motivationsfaktoren, wenn es um die Jobsuche geht 

  1. Ich will (viel) Geld verdienen
  2. Ich will einen sinnvollen Job

Je nachdem, in welcher Lebensphase, in welchen Umständen, in welcher privaten Situation ich mich gerade befinde, wird Geld mehr oder weniger in meine Entscheidungsfindung für oder gegen einen Job einfließen. 

Je nachdem für welche Funktion jemand gesucht wird, kann Geld der wichtigste Motivationsfaktor sein (im Sales zum Beispiel), oder auch der Beitrag, den ich zur Gesellschaft leiste (als Lehrende zum Beispiel). 

Möglicherweise bin ich an einem Punkt in meinem Leben angekommen, wo ich es mir schlicht und einfach „leisten kann“ weniger auf das Gehalt und mehr auf eine sinnerfüllende Tätigkeit zu achten. 

Je weniger Gehalt ich verdiene, desto eher spielt es eine Rolle, wenn ich in einem anderen Unternehmen mehr für meine Leistung bekommen kann. 

[bctt tweet=“Je mehr Gehalt ich verdiene, desto eher kann ich es mir leisten, mir auch die Sinnfrage zu stellen. “ username=“lorber_claudia“]

Je weniger gut bezahlt ein Job ist, desto wichtiger sind zum Beispiel die Benefits, die es in deinem Unternehmen gibt. Stell dir einmal vor, du bietest das gleiche Gehalt wie das Nachbarunternehmen, zahlst aber zusätzlich noch für Kinderbetreuung, das Jobticket oder auch eine private Pensionsvorsorge. 

Genau diese Überlegungen sollten in den Text für dein Jobinserat einfließen und je nachdem welche Zielgruppe du ansprichst, bringst du entweder das Gehalt oder den Sinn in den Vordergrund. Das kann in deinem Unternehmen, je nach Funktion, auch einmal so und einmal so sein. 

Wie siehst du das eigentlich mit deinem Job im Recruiting? Steht da das Gehalt oder die Tätigkeit im Vordergrund?

Denke an die Motivationsfaktoren damit Recruiting wieder einfach wird. 

Herzliche Grüße
Claudia 

 

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