Die wichtigsten Recruiting Trends 2020

|
Recruitingpraxis

Trends sind so eine Sache. Manche kommen und gehen, manche begleiten uns immer wieder. Wer mich kennt, weiß dass ich nicht auf jeden Zug aufspringe, manche kann man getrost ziehen lassen. Was ich allerdings sehr hilfreich finde, ist zu wissen, was sich am Markt tut. Darum habe ich meine Kollegin Sabine gebeten, sich einmal umzuhören und hier kommen die Recruiting Trends 2020 für euch.

2018 und 2019 standen im Recruiting ganz im Zeichen von Digitalisierung und Big Data, aber was wird uns 2020 an Recruiting Topics bringen? Ich wage einen Blick in die Glaskugel und prophezeie, dass uns Data Driven Recruiting auch 2020 (und sicher auch darüber hinaus) noch begleiten wird. Einige Artikel zu „HR und Recruiting Trends 2020“ sind bereits erschienen und was besonders stark auffällt ist, dass wir das große Thema Fachkräftemangel mit all seinen Ausprägungen 2020 noch stärker zu spüren bekommen werden. Hier die weiteren Trending Topics für das kommende Jahr:

1. Data Driven Recruiting ist auch 2020 ganz vorne mit dabei

Big Data begleitet uns nun schon seit einigen Jahren und ist mittlerweile auch im Recruiting angekommen. Um den Recruitingbedarf vorausschauend planen zu können, helfen uns oft Zahlen, Daten, Fakten. Durch deren Auswertung können Recruitingverantwortliche strategische Entscheidungen treffen, um Stellen rechtzeitig und passgenau zu besetzen. Doch nicht nur bei der Personalbedarfsplanung kommen Daten zum Einsatz, auch für den Recruitingprozess selbst wird es immer wichtiger, seine individuellen KPIs (time to hire, cost per hire, quality of hire etc.) zu kennen, zu analysieren und seine Strategie entsprechend anzupassen.

2. Nachhaltigkeit zieht 2020 auch in die HR-Abteilungen ein

Der Klimawandel und seine dadurch entstandene Fridays for Future-Bewegung haben uns 2019 privat (hoffentlich) zum nachhaltigeren Handeln gebracht, der Fachkräftemangel zwingt uns 2020 nun tatsächlich zum nachhaltigen Handeln auf Führungsebenen in Unternehmen. Statt einer verbreiteten Hire & Fire-Politik kehrt zunehmend Nachhaltigkeit in der Mitarbeiterplanung und -auswahl ein. Wer langfristig erfolgreich sein möchte, kann es sich schlichtweg nicht mehr leisten, gute Mitarbeiterinnen zu vergraulen, da der Arbeitsmarkt einfach nicht mehr viele Leute hergibt. Was mit einer ausgezeichneten Candidate Experience anfängt, sollte nahtlos in eine Top Employee Experience übergehen.

3. Recruiting wird noch aktiver

Als weitere Folge des Fachkräftemangels wird auch die Rolle des Recruitings zunehmend breiter. Es reicht als Recruiterin nicht mehr, Stellenausschreibungen zu formulieren, diese zu posten, Bewerbungen zu sichten und Auswahlgespräche zu führen. Die Suche nach neuen Mitarbeiterinnen fängt heute schon viel früher an und ist wesentlich aktiver als noch vor ein paar Jahren. Recruiterinnen müssen neue kreative Wege finden, um auf potenzielle Mitarbeiterinnen aktiv zuzugehen – sei es online oder offline, intern oder extern. Und das selbst dann, wenn aktuell nicht gerade gesucht wird, denn das kann sich erfahrungsgemäß ja schnell ändern. Active Sourcing oder Talent Sourcing ist daher auch 2020 eine effektvolle Strategie, um dem Fachkräftemangel vorzubeugen. Das bringt uns auch gleich zu Punkt 4, der nämlich damit Hand in Hand geht:

4. Talentepools jetzt aufbauen!

Wer noch nicht damit angefangen hat, sich einen Talentepool aufzubauen, sollte das spätestens 2020 auf seine Agenda setzen. Ja, es kostet Zeit und Geld, man braucht im Optimalfall ein CRM (Candidate Relationship Management) System, und man sollte seine Talente auch mittel- bis langfristig hegen und pflegen, sobald sie einmal im Pool sind. Aber liebe Recruiterinnen, es gibt kaum ein wirkungsvolleres Tool gegen den Fachkräftemangel, und wer hier die Zeichen der Zeit verschläft, holt gegen die Konkurrenz nur schwer wieder auf.

5. Freelancer-Portale sind auf dem Vormarsch

„Die Zeiten von klassischen Teamstrukturen sind vorbei!“ meint Thomas Maas, CEO von freelancermap. Viele Menschen wollen sich nicht mehr an starre Arbeitnehmerkonstrukte binden, sondern selbstbestimmt und flexibel arbeiten. Selbständige Freelancer und freie Expertinnen können kurzfristige Kapazitätsengpässe flexibel füllen, Freelancer-Portale wie hallofreelancer.com sind daher auf dem Vormarsch und werden auch bei Recruitingverantwortlichen und Führungskräften, die kurzfristig projektbezogene Stellen zu besetzen haben, zunehmend beliebter.

6. Das Vertrauen in Social Media als Recruitingtool wächst weiter

Immer mehr Unternehmen setzen auf Social Media Kanäle, was die Mitarbeitersuche betrifft. Facebook, Linkedin, Xing und Co sind mittlerweile nicht mehr nur soziale Netzwerke, um sich privat und beruflich auszutauschen, sondern sind durch die vielen Vorteile, die Social Media Recruiting bietet, aus dem Recruitingspektrum vieler Unternehmen nicht mehr wegzudenken. Wirft man einen Blick auf die Statistiken, wird das Vertrauen, das Recruiterinnen in die unterschiedlichen Social Media Plattformen setzen, auch 2020 weiter zunehmen. Zeit also, sich lieber früher als später mit Themen wie Facebook/Google Ads, Analytics, Retargeting sowie Programmatic Advertising auseinanderzusetzen und diese in die Recruiting-Strategie mitaufzunehmen.

Welcher Trend wird dich 2020 beschäftigen? Lass es mich wissen.

Herzliche Grüße
Claudia & Sabine

PS: Nächste Woche geht es hier um Social Media und HR – das möchtest du nicht verpassen? Werde jetzt gleich Recruiting-Insider und du erhältst einmal im Monat alle Beiträge (und mehr) gesammelt direkt in dein Postfach – damit Recruiting für dich wieder einfach wird.