Inklusion im Social Media Recruiting: 3 Möglichkeiten, wie dir das gelingt

Inklusion bedeutet gleichberechtigte Teilhabe. Etwas das – zumindest nach meinem Wissensstand – in der Arbeitswelt erst langsam ankommt. Dabei wäre dies eine tolle Möglichkeit, dem Fachkräftemangel zu trotzen. Optimalerweise machst du dir aber nicht nur Gedanken dazu, wie Inklusion am Arbeitsplatz in deinem Unternehmen aussehen kann, sondern überlegst dir bereits bei der Gewinnung neuer Mitarbeiter:innen, wie du Inklusion auch schon im Recruiting gestalten kannst. 

Bild mit einer Erklärung auf Englisch für "inclusion"

2019 habe ich in einem Blogbeitrag darüber bereits berichtet und mit Wolfgang Kowatsch von myAbility gesprochen. Nachstehend zeige ich dir drei Möglichkeiten, wie Inklusion und Social Media Recruiting ganz einfach funktionieren. 

#1: Alternativtexte für deine Bilder 

Alternativtexte unterstützen Personen mit Sehbeeinträchtigungen, um deine Bilder in Stelleninseraten inhaltlich zu erfassen.

Wie du eine gute – und damit meine ich brauchbare – Bildbeschreibung erstellst, findest du in diesem Blogbeitrag sehr gut beschrieben. Ich gebe zu, ich finde das teilweise auch herausfordernd, habe mir aber angewöhnt, die sogenannten ALT Texte auf Twitter, LinkedIn und auch auf meinem Blog zu erstellen. Durch diesen Twitter Account bin ich darauf aufmerksam geworden, wie das mit der Bildbeschreibung funktioniert. 

2018 hat Instagram eine automatische Bildbeschreibung eingeführt. Du kannst aber beim Hochladen deiner Bilder auch selbst einen Alternativtext einfügen (dieses Feature findest du in den „Erweiterten Einstellungen“ der App).

Wenn du dich – durchaus zurecht – fragst, ob sich dieser Mehraufwand wirklich auszahlt, dann möchte ich dir zwei Informationen mitgeben: 

  1. In Österreich leben ca. 300.000 Menschen, die blind oder von einer Sehbeeinträchtigung betroffen sind.  
  2. Inklusion bedeutet gleichberechtigte Teilhabe (ich weiß, ich wiederhole mich, aber diese Botschaft ist einfach zu wichtig).

#2: Videos mit Untertitel

Untertitel sind sowohl für Menschen mit Hörbeeinträchtigungen als auch für Menschen, die Deutsch nicht als Muttersprache haben, eine wichtige Hilfestellung.

Es gibt bereits einige Apps, mit denen du Untertitel automatisch erzeugen kannst. Bis jetzt habe ich noch keine App gefunden, mit der – auf die deutsche Sprache bezogen – ich so wirklich zufrieden bin. Am besten funktioniert derzeit noch die automatische Untertitelung für Videos von Facebook – damit hast du quasi gar keinen zusätzlichen Aufwand. Einfach Video hochladen und automatische Untertitel aktivieren. Sicherheitshalber solltest du einmal mitlesen – nicht, dass dann überall Camping statt Campari steht (kleiner Insider-Witz für meine Newsletter-Abonnent:innen).  

#3: Inklusive Schreibweise

Zur inklusiven Schreibweise liefere ich dir gleich 4 Tipps, die du in die Praxis umsetzen kannst:  

  1. Korrekte Rechtschreibung und Grammatik sind nicht nur auf deiner Karrierewebsite, sondern auch auf Social Media ein „must“. Screenreader können schließlich nur das wiedergeben, was dasteht.  
  2. Sei dir bewusst, dass Emojis und Sonderzeichen ebenfalls vorgelesen werden – nämlich so: Errötetes Gesicht mit großen Augen (=😳). Strebergesicht (=🤓). Ich fass mir da gleich mal selbst auf die 👃. 
  3. #SocialMediaRecruitingBootcamp oder #RecruitingWirdMitMirWiederEinfach schreibe ich nicht ohne Grund schon seit langer Zeit genauso: Jedes Wort in einem Hashtag beginnt mit einem Großbuchstaben. Denn nur so können Screenreader einzelne Wörter unterscheiden und machen beim Vorlesen eine kurze Pause, damit Zuhörer:innen alles gut verstehen können. 
  4. Vielleicht ist es dir schon aufgefallen: seit kurzer Zeit schreibe ich in meinen Texten (im Newsletter zum Beispiel, oder auch in meiner Recruiting-Insider-Community) nicht mehr Mitarbeiterinnen, sondern Mitarbeiter:innen. Ab sofort gilt diese Schreibweise auch für meinen Blog. Ob das die beste Schreibweise ist, die so viele Menschen wie möglich wirklich inkludiert, kann ich noch nicht beurteilen. Sie gefällt mir persönlich besser als die *-Variante und ist offenbar für Screenreader auch besser lesbar. Eine neutrale Schreibweise ist sicherlich die beste Version, die Formulierungen dauern allerdings dadurch meist ein wenig länger und nicht immer ist eine (geschlechts-)neutrale Formulierung machbar.   Ich habe mich ausführlich damit beschäftigt und löse nun die weibliche Form – gemeint sind und waren immer ALLE Menschen – durch die inklusivere Schreibweise mit dem Doppelpunkt ab. 

Zusammenfassung

Meine drei Tipps zu Inklusion im Social Media Recruiting kannst du  völlig ohne Vorkenntnisse, zusätzliche Tools oder sogar Kurse  ab sofort umsetzen. Natürlich gibt es da noch mehr, was du tun könntest. Aber das wäre doch einmal ein Anfang, oder?

Erstelle Alternativtexte, füge Untertitel in Videos ein und verwende eine inklusive Schreibweise – so wird Social Media Recruiting einfach UND inklusiv. 

Herzliche Grüße 
Claudia

P.S.: Impulse zum Thema Diversity & Inklusion erhältst du am 21.09. beim nächsten XING Puls Event. Hier kannst du dich kostenfrei anmelden.