Active Sourcing bringt schnell viele Bewerberinnen. So denken viele Teilnehmerinnen in meinen Workshops. Hier erkläre ich, warum ich da IMMER (und ich meine wirklich immer) für Desillusionierung sorgen muss, warum das (leider) stimmt und vor allem warum Recruiting nicht Active Sourcing noch nebenbei mitmachen kann.
Active Sourcing ist nicht die Direktansprache von potenziellen Kandidatinnen auf XING oder LinkedIn. Das ist Direktansprache. Punkt. Active Sourcing bedeutet Beziehungsmanagement und geht weit über die Ansprache hinaus. Es ist sehr viel Vorarbeit zu leisten und bedingt auch – nämlich nicht nur für dich, sondern auch und vor allem für deine Führungskräfte und alle am Prozess Beteiligten – eine völlige andere Einstellung den potenziellen Mitarbeiterinnen gegenüber.
Fällt dir etwas auf?
Ich habe in der Überschrift von Bewerberinnen geschrieben, dann von Kandidatinnen und zuletzt von Mitarbeiterinnen. Das sind gewaltige Unterschiede. Im Recruiting haben wir es mit Bewerberinnen zu tun, das sind die Menschen, die sich aktiv auf eine konkrete Position (oder auch mal initiativ) bei uns bewerben. Als Recruiterin triffst du die Entscheidung, wer in den Prozess kommt.
In der Direktansprache haben wir es mit Kandidatinnen zu tun, hier müssen wir unsere Einstellung – und im besten Fall auch schon den Prozess – adaptieren. Die Entscheidung, ob es überhaupt zu einem Recruitingprozess kommt, liegt nämlich ganz und gar nicht an dir.
Im Active Sourcing gibt es diesen Prozess gar nicht. Es gilt oft im ersten Schritt gar keine Entscheidung zu treffen, sondern „nur“ ein Netzwerk aufzubauen und die Beziehungen zu pflegen. Als Recruiterin ist dein Job ganz einfach: Offene Positionen schnell und bestmöglich besetzen. Im Active Sourcing gibt es keine konkrete Position, die besetzt werden muss. Es geht darum, ein Netzwerk, einen Talentepool oder wie immer du es nennen möchtest, aufzubauen und die Kontakte zu pflegen.
Jetzt versetz dich doch mal in die Lage deiner potenziellen Mitarbeiterinnen und denk darüber nach, was der Grund sein könnte, sich mit dir als Recruitingverantwortliche zu vernetzen, wenn du im Grunde genommen gar nicht auf Jobsuche bist. Und jetzt überlege dir, ob du dich vielleicht eher mit jemandem vernetzen würdest, der im selben Fachbereich wie du tätig bist.
Weißt du schon, worauf ich hinaus will? [bctt tweet=“Active Sourcing kann nicht alleinige Aufgabe von Recruiting sein und nebenbei geht das schon gar nicht. “ username=“lorber_claudia“]
Was du sonst noch alles wissen solltest, um eine fundierte Entscheidung für oder gegen Active Sourcing als Recruiting-Maßnahme treffen zu können, kannst du schon bald auch völlig zeit- und ortsunabhängig lernen. In meinem brandneuen Onlinekurs Active Sourcing Basic, der noch im Herbst verfügbar sein wird.
Du bist schon Profi im Active Sourcing und würdest dich gerne mit anderen austauschen, um auf neue Ideen zu kommen? Dann ist mein Sourcing Lab genau das Richtige für dich – gleich anmelden, damit Recruiting wieder einfach wird.
Herzliche Grüße
Claudia
PS: Nächste Woche geht es um Bullshit-Bingo in Stellenanzeigen. Das möchtest du nicht verpassen? Werde jetzt gleich Recruiting-Insider und du erhältst einmal im Monat alle Beiträge (und mehr) gesammelt direkt in dein Postfach – damit Recruiting für dich wieder einfach wird.