Geeignete Recruiting-Maßnahmen – Offline- und Online-Kanäle gezielt nutzen

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Gastbeitrag

Mit der Digitalisierung wandelt sich auch das Recruiting und verlagert sich immer mehr ins Internet. Dennoch solltest du auch die Offline-Kanäle nicht vollständig abschreiben! Dieser Gastbeitrag wurde von Marie Schneider verfasst, die freie Journalistin hat sich auf Themen rund um Wirtschaft, Digitalisierung und Sicherheitsfragen spezialisiert.

Kanäle passend zur Zielgruppe auswählen

Die besten Recruiting-Maßnahmen sind sinnlos, wenn sie deine Zielgruppe nicht erreichen. Jüngere Menschen der Generation Z oder Millennials begeben sich eher im Internet auf Jobsuche, während ältere Menschen häufig noch Offline-Kanäle, wie beispielsweise Stellenanzeigen in Zeitungen, nutzen. Um die offene Position in deinem Unternehmen richtig zu besetzen, solltest du deswegen jedes Mal neu bewerten, welcher Kanal am besten geeignet ist und ob es in diesem speziellen Fall sinnvoll ist, Offline- und Online-Maßnahmen zu kombinieren.

Gif mit Frau, die Zeit liest.

Stellenanzeigen in der Zeitung schalten für Recruiting

Für die lokale Suche nach Kandidat:innen sind Offline-Kanäle wie Stellenanzeigen in Zeitungen nach wie vor eine gute Möglichkeit. Der Vorteil dieser Methode ist, dass Unternehmen nicht mit Bewerber:innen überschwemmt werden. Beachte dabei folgende Punkte:

  • Die Anzeige öfter schalten. So erreichst du mehr interessante Kandidat:innen.
  • Anzeige auffällig gestalten: Ein breiter Rahmen, ein Bild oder das Arbeiten mit verschiedenen Schriftgrößen hebt deine Anzeige von den anderen ab!
  • Vorzüge deines Unternehmens klarmachen: Wofür steht es? Was kann es der Bewerberin oder dem Bewerber bieten?
  • Anzeige in der richtigen Zeitung schalten: Was passt zum Unternehmen? Die regionale Tageszeitung, überregionale Zeitungen oder branchenspezifische Zeitschriften?

Um den Bewerber:innen im Recruiting weitere Informationen zu deinem Unternehmen bereitzustellen, kannst du die Zeitungsanzeige mit einem QR-Code ausstatten. Dieser sollte auf deine Karriere Website oder direkt auf ein Online-Bewerbungsformular verlinken.

Jobbörsen im Internet

Eine Stellanzeige in einer Jobbörse im Internet ist ideal, um aktiv suchende Bewerber:innen zu erreichen. Auch hier ist es wichtig, dass dein Jobangebot gut auffindbar und für Kandidat:innen attraktiv ist.

  • Wähle den richtigen Jobtitel: Er sollte präzise und eindeutig sein und die damit verbundene Tätigkeit möglichst genau beschreiben.
  • Inkludiere das dritte Geschlecht und gibt hinter dem Jobtitel (m/w/d) an.
  • Gestalte den Anzeigentext übersichtlich und klar strukturiert, sodass alle wesentlichen Informationen schnell erfasst werden können.
  • Erläutere, was das Unternehmen zu bieten hat und welche Qualifikationen und Soft Skills notwendig sind.

So gelingt die Verbindung mit Offline-Recruiting-Maßnahmen:
Lade eine begrenzte Anzahl der Bewerber:innen zur Qualifizierungsphase ein. Diese kann offline stattfinden. Verzichte auf einen klassischen Wissenstest und setze stattdessen auf Rollenspiele, Gruppenpräsentationen und fiktive Kundengespräche.

Auf diese Weise kannst du die enorme Reichweite der Online-Jobbörse nutzen und anschließend von dem persönlichen Kontakt während der Offline-Qualifizierung profitieren.

Recruiting über Social Media am Beispiel von Instagram

Während du mit Anzeigen in Jobbörsen im Internet vor allem Bewerber:innen ansprichst, die aktiv auf der Suche nach einer neuen Stelle sind, erreichst du mit dem gezielten Recruiting auf Instagram oder auf anderen Social Media Kanälen auch Menschen, die sich bereits in einem Arbeitsverhältnis befinden, die dort aber nicht zu 100 % glücklich sind oder einfach eine neue Herausforderung suchen.

Die Profile der Instagram-Nutzer:innen verraten dir manchmal bereits, ob sie zu deinem Unternehmen passen könnten. Suche dir passende Kandidat:innen heraus und schreibe sie per Direct Message an. Hierbei ist es besonders wichtig, dass du als Recruiter weißt, was du tust.  In der Regel kannst du mit einem seriösen und nicht zu aufdringlichen Auftreten punkten. Dennoch gilt auf Instagram ein eher lockerer Umgangston. Schließlich sind die User:innen hier auch privat unterwegs. Das Dilemma lässt sich folgendermaßen lösen: Du brauchst einen repräsentativen Instagram-Account der Seriosität ausstrahlt. Zugleich darf die Kommunikation gerne entspannt sein. Die förmliche Anrede „Sehr geehrter Herr …“ ist hier nicht gefragt. Ein freundliches „Hallo“ ist vollkommen ausreichend.

Hier findest du noch ein paar Tipps, wie du den Instagram-Account deines Unternehmens für potenzielle Bewerber möglichst attraktiv gestaltest:

  • Ein Instagram-Account lebt von Bildern. Deswegen sollten Kanäle wie dieser reichlich davon haben. Poste regelmäßig neue Fotos.
  • Die Bilder sollten eine hohe Qualität haben. Verwende aber keinesfalls Stock-Fotos oder Ähnliches. Setze stattdessen auf echte Mitarbeiterfotos. Die Bilder sollen ein Gefühl davon vermitteln, wie es sein könnte, in deinem Unternehmen zu arbeiten, sodass der Betrachter sich emotional angesprochen fühlt.
  • Verlinke die Unternehmens-Webseite im Profil und gib eine E-Mail-Adresse an. Das schafft Vertrauen.
  • Schöpfe die Möglichkeiten der Plattform voll aus: Verwende Hashtags, poste Storys und Reels mit Neuigkeiten zu deinem Unternehmen.
  • Sei nahbar und kommuniziere mit deinen Follower:innen. Denn nur dann werden sie deinem Unternehmens-Account auch weiterhin folgen und entsprechende Likes und Kommentare dalassen, was wiederum dein Ansehen bei Kandidat:innen für offene Stellen verbessert.
  • Lass dein Instagram-Konto autorisieren. Der berühmte blaue Haken ist für professionelle Business-Accounts auf Instagram ein Muss!

So kannst du Instagram mit Offline-Recruiting verbinden:

Lade potenzielle Bewerber:innen zu einem Kennenlerngespräch oder einem Event ein. Verweise in deiner Printwerbung stets auf deinen Instagram-Account und nutze deine Instagram-Hashtags auch in deinem Offline-Auftritt. Du hast ein Ladengeschäft? Dann gehört ein Link zu Kanälen wie deinem Instagram-Account auch auf die Werbung im Schaufenster.

Die Offline-Jobbörse als Kontaktpunkt zwischen dir und deinen Bewerber:innen

Jobbörsen sind ideal, um offline nach Fachkräften für vakante Stellen zu suchen. Deine potenziellen neuen Mitarbeiter:innen kommen schon vor der Bewerbung in echten, persönlichen Kontakt mit dem Unternehmen, sodass sich beide Seiten einen ersten Eindruck verschaffen können. Damit dieser auch positiv sein wird, kannst du beispielsweise Folgendes tun:

  • Gestalte deinen Unternehmensstand so attraktiv wie möglich, damit er sich von der Masse abhebt.
  • Sorge für ausreichend Infomaterial über dein Unternehmen und die freie Stelle. Das kannst du beispielsweise in Form von verschiedenen Printmedien bereitstellen.
  • Schaffe eine emotionale Bindung durch Einbeziehung der Besucher:innen. Das gelingt durch kleine Geschicklichkeits- und Ratespiele, die natürlich auf irgendeine Art und Weise mit deinem Unternehmen verknüpft sein sollten.
  • Lass deiner Fantasie freien Lauf und überlege dir, wie du die Besucher:innen animieren kannst, möglichst viel Zeit an deinem Stand zu verbringen.

So schlägst du die Brücke von der Offline-Jobbörse zu einer oder mehreren Online-Maßnahmen: Gebe Broschüren oder Flyer an die Bewerber:innen vor Ort aus. Diese sollten einen QR-Code enthalten, der direkt zum Bewerbungsformular für die offene Stelle oder zu seiner Unternehmens-Webseite mit einer noch detaillierten Stellenbeschreibung führt.

Fazit

Mit dem Online-Recruiting erreichst du deutlich mehr Kandidaten. Dennoch solltest du den persönlichen Kontakt, den Offline-Begegnungen mit sich bringen, nicht unterschätzten. Um das Recruiting möglichst erfolgreich zu gestalten, kombinierst du also am besten Offline- und Online-Maßnahmen miteinander.

Herzliche Grüße
Marie