Jobpostings zur Weihnachtszeit

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Recruitingpraxis

Stelleninserate zu schalten macht vor Weihnachten keinen Sinn, oder? Seit Jahren ist es diese Frage, die mir beginnend mit der Adventzeit am häufigsten gestellt wird. Ist die Weihnachtszeit auch Recruitingzeit? Recruiting hat mittlerweile immer Hochsaison, es gibt weder ein Sommerloch noch eine „Pause“ um die Feiertage. Es gibt jedoch ein paar Dinge zu beachten und vor allem sollten die Vorbereitungen für Recruitingmaßnahmen, die während der Feiertage wirken, jetzt vorbereitet werden.

Hinweis: dieser Blogbeitrag wurde im November 2018 erstellt und im Dezember 2022 aktualisiert.

Die Fakten zuerst

Gerade zu den Zeiten, an denen Menschen sich Ruhe gönnen, über ihr Leben und ihre Ziele nachdenken, gelangen sie auch oft zu dem Schluss: eine Veränderung muss her. Das bedeutet die Feiertage sind oft die Zeit, wo sich unsere potenziellen Mitarbeiterinnen nicht nur Gedanken über ihre Zukunft machen, sondern sich auch aktiv nach einer beruflichen Alternative umsehen.

Die Suchanfrage nach neuen Jobs auf Google und auch die Zugriffe auf Jobplattformen zeigen einen deutlichen Trend: insbesondere nach den Feiertagen wird häufiger nach Jobs gesucht, als zu anderen Zeitpunkten im Jahr. Das sollten wir nützen und mit unseren Stelleninseraten entsprechend sichtbar sein.

Seit Jahren beginnen Gespräche mit Kund:innen um diese Jahreszeit mit „aber über Weihnachten aktiv sein / Stellenanzeigen schalten (oder ähnliches) lohnt sich doch gar nicht, oder?“. Bedeutet für mich: „It’s beginning to look a lot like Christmas.“ 😉 Wie wäre es, wenn du dich zu Weihnachten mit Bewerberinnen beschenkst? Damit das auch klappt, müssen wir allerdings JETZT aktiv werden und ein paar Vorbereitungen treffen. Unterscheidet sich also nicht wirklich vom sonstigen Weihnachtstrubel. Lohnt sich aber!

Deine Mini Checkliste

Hier kommt die „Mini-Checkliste, wie du in drei Schritten über die Feiertage den Erfolg deiner Recruiting-Maßnahmen sicherstellen bzw. erhöhen“.

Schritt 1 – die Vorbereitung

Nimm dir eine Stunde Zeit und starten wir mit den Vorbereitungen. Konkret bedeutet das, sich folgendes zu überlegen und am besten gleich aufzuschreiben:

  • Welche Positionen sind noch nicht ausgeschrieben, aber bereits frei gegeben? Stell sicher, dass du im Laufe der nächsten Tage alle Informationen hast, um ausschreiben zu können.
  • Welche Positionen sind schon länger ausgeschrieben und du weißt, es gehört etwas geändert? Anderer Text, andere Plattform. Erledige das jetzt.
  • Bei welchen Inseraten besteht die Gefahr, dass sie gerade am 23.12. „ablaufen“? Sorg jetzt schon für eine Verlängerung oder schalte diese neu.
  • Ist sichergestellt, dass der Prozess nach dem Klick auf den „Jetzt bewerben“ Button auch funktioniert (das ist häufiger als man denkt, nicht der Fall)? Bitte ausprobieren!
  • Ist sichergestellt, dass auch zwischen den Feiertagen eine Reaktion auf eine Bewerbung erfolgt? Wer übernimmt das? Sind die notwendigen Zugriffe auf Systeme vergeben? Du verwendest kein Bewerbungsmanagementsystem? Sorge dafür, dass eine entsprechende automatische Rückmeldung erfolgt.

Schritt 2 – der richtige Zeitpunkt

Im zweiten Schritt sehen wir uns an, wann genau der richtige Zeitpunkt für Jobpostings aller Art ist. Dabei hilft uns diese Graphik zum entsprechenden Zeitraum des Vorjahres von Google Trends eingegrenzt auf Österreich:

Die Suchanfragen mit dem Schlagwort „Job“ erreichen kurz Weihnachten ihren Höhepunkt, danach flaut es ein wenig ab und ab dem Zeitpunkt, an dem üblicherweise alle wieder arbeiten, gehen sie wieder deutlich in die Höhe. Aus diesem Grund sollten deine Jobpostings im Idealfall ab der Woche nach Weihnachten und dann bis Mitte/Ende Jänner unbedingt sichtbar sein. Hier eine Ansicht im Detail:

Screenshot Google Trends Suche nach "Job" Grafik zeigt deutlichen Anstieg des Suchvolumens ab Mitte Jänner

Die Anzahl der Bewerbungen selbst ist erfahrungsgemäß vor den Feiertagen deutlich niedriger (wer hat neben dem Weihnachtsstress noch Zeit für etwas anderes 😅), steigt dann jedoch zu Jahresbeginn wieder an. Die Zeit dazwischen nützen Bewerberinnen, um ihre Lebensläufe zu aktualisieren und sich einmal „umzusehen“. Je öfter sie dabei auf dein Jobinserat treffen, umso besser. Sieh dir am besten die Anzahl aus dem letzten Jahr an, dann weißt du das konkret und kannst deine Maßnahmen entsprechend steuern.

Die Feiertage sind also ein guter Zeitpunkt, um aktuelle Jobinserate zu posten, GoogleAds oder Ads auf anderen Social Media-Kanälen zu schalten. Das bedeutet, dass gerade zwischen den Feiertagen unsere Jobinserate auffindbar sein müssen. Und zwar auf den richtigen Portalen. Natürlich gut, wenn sie auf der eigenen Website gelistet sind, aber findet da eine Bewerberin überhaupt hin? Google Trends gibt uns auch Infos, welche ähnlichen Suchanfragen im entsprechenden Zeitraum durchgeführt werden (falls jemand mit dem Gedanken spielt, die Karriere-Website noch schnell SEO tauglich zu machen).

Möchtest du wissen, welche Suchbegriffe in Österreich die Schlagwortliste anführen? Bitte sehr:

Jetzt aber zu

Schritt 3 – Social Media Präsenz und weitere To-dos

  • Bereite deine Google Ads und/oder Facebook-/LinkedIn Posts /Ads vor und plane die Schaltung.
  • Mach Hiring Manager darauf aufmerksam, dass sie die Stelleninserate auch während der Feiertage in ihren Netzwerken teilen (und erinnere sie vielleicht nochmals daran). 😉
  • Suche und identifiziere jetzt potenzielle Mitarbeiter:innen. Die Kontaktaufnahme im Active Sourcing funktioniert in ruhigen Zeiten ebenfalls besser als unter der normalen Arbeitswoche.
  • Plane nach deinem Urlaub entsprechend Zeit ein, um schnellstmöglich auf Bewerbungen zu reagieren.

Alles erledigt? Dann hören wir jetzt zur Belohnung „Last Christmas“ allerdings von meiner XMas Playlist auf Recruiting TV! 😉

Herzliche vorweihnachtliche Grüße
Claudia

PS: Jede Menge wertvolle Inputs findest du rund um die Uhr – egal ob Feiertag oder nicht – in der Recruiting Insider Community.